6. Juni 2016

[Rezension] - Unser Himmel in tausend Farben (Amy Harmon)






Verlag: Egmont INK Verlag
Übersetzt von: Corinna Wieja
Reihe: Einzelband
Einband: broschiert
Seitenanzahl: 448
Altersempfehlung: ab 14
Preis: 14.99 € [D]
ISBN: 978-3-86396-0933
Bildquelle: © Egmont INK Verlag






Klappentext
"Zum Lachen, Weinen, Träumen und Schwärmen. Herzzerreißend schön – der neue Amy Harmon! Georgia kennt Moses‘ Geschichte. Sie weiß, dass er als Baby von seiner Mutter im Waschsalon ausgesetzt wurde und keiner seiner Verwandten ihn haben wollte. Es heißt, er habe Halluzinationen und mache nur Ärger. Als Moses zu seiner Großmutter in das Haus neben Georgias Familie zieht, warnen ihre Eltern sie vor dem geheimnisvollen Jungen, um den sich so viele Gerüchte ranken. Doch Georgia ist siebzehn und kann Moses nicht ignorieren, selbst wenn sie es noch so sehr versucht. Er ist anders, aufregend und wunderschön. Noch nie hat ein Mann solche Gefühle in ihr hervorgerufen. Obwohl Georgia spürt, dass sie mit dem Feuer spielt, lässt sie sich auf Moses ein. Doch dann geschieht etwas, das niemand hätte vorhersagen können. Etwas, das alles verändert. Und Georgia muss erkennen, dass sie die falsche Entscheidung getroffen hat …“ (Quelle: www.egmont-ink.de)

Gestaltung
Da bisher alle Cover von Amy Harmons Büchern vom Stil her ähnlich waren, freut es mich natürlich, dass sich auch dieses Buch optisch einreiht. Die kleinen Wirbel, die sowohl den Hintergrund als auch den Untergrund auf dem das Mädchen sitzt, verzieren passen gut zu den anderen Covern. Das Baum-Motiv gefällt mir auch gut und durch das Dunkelblau des Hintergrundes sieht es auch so aus, als würde das Mädchen zu den Sternen bzw. dem Himmel aufsehen, was gut zum Titel passt. Dieses Cover ist für mich das bisher schönste von allen Amy Harmon-Büchern!

Meine Meinung
Nachdem ich bisher alle auf Deutsch erschienenen Bücher von Amy Harmon gelesen habe, musste ich natürlich auch ihr neustes Werk „Unser Himmel in tausend Farben“ lesen. Die Geschichte klang für mich ziemlich interessant, da der Klappentext davon spricht, dass der männliche Protagonist unter Halluzinationen leidet. Ich wollte herausfinden was es damit auf sich hat und war gespannt, was die Autorin sich dieses Mal wieder ausgedacht hat.

Diesbezüglich ist mir schon nach den ersten Seiten der Geschichte wieder einmal klar gewesen: Amy Harmon hat wieder ein ganz besonderes Thema ausgewählt. Eltern, die ihre Kinder als Babys weggeben und die Folgen für diese Kinder. Diese Thematik koppelt sie wieder sehr emotional an eine rührende Liebesgeschichte, die sich vor allem dadurch kennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Moses und der weiblichen Protagonistin, Georgia, von Problemen überschattet wird.

Dabei gefiel mir vor allem der augenscheinliche Widerspruch bzw. die Diskrepanz zwischen den beiden Hauptfiguren. Auf der einen Seite steht Georgia, die vor Leben nur so sprüht und die einfach nur lebensbejahend ist. Auf der anderen Seite lernte ich Moses als genaues Gegenteil von Georgia kennen. Er ist zurückhaltend, hat viele Ängste und erschien auf mich, als leide er unter einer ausgeprägten Soziophobie (also der Angst vor Kontakt mit anderen Menschen). Seine Gefühle drückt er vor allem in seinen Kunstwerken aus, denn Moses ist Maler.

Diese beiden Charaktere haben mir am besten gefallen, gerade weil sie so gegensätzlich waren und dennoch zueinander gefunden haben. Dabei lernen die zwei sich im Jugendalter kennen, aber in „Unser Himmel in tausend Farben“ erzählt nicht nur die Jugendzeit der beiden. Der Leser darf die Figuren über einen längeren Zeitraum ihres Lebens begleiten und erlebt dabei wirklich dramatische Szenen mit. Typisch Amy Harmon war so also wieder das ein oder andere Drama an die Liebesbeziehung der beiden Figuren geknüpft. Ich fand die Geschehnisse, die ich mit Georgia und Moses erlebt habe, sehr spannend und emotional. Wäre der Mittelteil für mich nicht etwas vorhersehbar gewesen, wäre ich von der Handlung noch begeisterter gewesen, denn durch diese Vorhersehbarkeit erschien mir der Mittelteil dann doch etwas eintönig.

Das Ende habe ich dann zwar in einem Rutsch durchgelesen, weil ich mich einfach nicht bremsen konnte (es passiert etwas ziemlich überraschendes), aber es gefiel mir nicht wirklich. Zum einen fand ich, dass es viel zu kitschig war und zum anderen war es mir nicht authentisch genug. Die Geschichte erschien mir zunächst wie eine reale Liebesgeschichte, die auch in meiner Nachbarschaft hätte stattfinden können, aber dann kamen ein paar Szenen (und das Ende), die diesen Eindruck für mich zunichte gemacht haben.

Die Entwicklung, die die Figuren durchgemacht haben wurde am Ende zwar aufgrund eines Zeitsprungs noch einmal sehr deutlich (was mir auch gut gefallen hat), aber für mich hätte die Autorin dem Buch nicht unbedingt ein Happy End verpassen müssen. Aufgrund der Dramatik der Geschichte hätte es für mich auch gepasst, wenn das Buch dramatisch geendet wäre. Es hätte vielleicht sogar noch besser gepasst.

Fazit
Insgesamt hat mir „Unser Himmel in tausend Farben“ gut gefallen, weil die Geschichte sehr emotional und dramatisch war. Zudem war Moses eine besondere Figur, da er alles andere als dem Klischee entsprungen war. Einer Figur wie ihm bin ich noch nie begegnet. Leider gab es auch einige Schwachstellen wie die Vorhersehbarkeit im Mittelteil, ein paar für meinen Geschmack zu kitschige Stellen oder das Happy End, das meiner Meinung nach die Authentizität der Geschichte geschmälert hat.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

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